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Das Schweigen brechen

Im Mai 2025 zeigte das Paul-Pfinzing-Gymnasium in Zusammenarbeit mit der „Gedenkinitiative für die ‚Euthanasie‘-Opfer / Angehörigengruppe“ die Dokumentation „Das Schweigen brechen – Angehörige von Opfern der NS-Euthanasie erzählen“. Besonders eindrucksvoll: Zwei Angehörige, Barbara Baum (Photo), die im Film ihre Familiengeschichte schildern, waren persönlich anwesend und beantworteten die Fragen der Schülerinnen und Schüler.
Der Film „Das Schweigen brechen“ entstand unter der Regie von Robert Domes und gibt Angehörigen von NS-„Euthanasie“-Opfern das Wort. Fünf Nachkommen berichten darin von ihrer oft schmerzhaften Spurensuche nach dem Schicksal ihrer ermordeten Verwandten. Die Dokumentation zeichnet das perfide System der nationalsozialistischen Krankenmorde nach und zeigt, wie das Verschweigen der Verbrechen in den Familien bis heute nachwirkt. Die Opfer stammten aus München und Oberbayern; ihre Geschichten wurden im Rahmen der Arbeiten für das Gedenkbuch für die Münchner Opfer gesammelt.
Unter dem Begriff „Euthanasie“ planten und verübten die Nationalsozialisten systematische Morde an Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen. Schätzungsweise 300.000 Menschen wurden zwischen 1939 und 1945 Opfer dieser Krankenmorde. Die Verbrechen wurden lange verschwiegen und wirken bis heute nach – sowohl in den betroffenen Familien als auch in der Gesellschaft, etwa in der Diskussion über Inklusion und den Umgang mit Randgruppen
Die Filmvorführung hat gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die Offenheit der Angehörigen und ihre Bereitschaft, das Schweigen zu brechen, haben uns als Schulgemeinschaft tief beeindruckt. Sie machen deutlich, dass Erinnern nicht nur Geschichte bewahrt, sondern auch Verantwortung für unsere Gegenwart und Zukunft bedeutet.