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Tollemer-Konzert

Ein Hauch Frankreich am PPG

Chanson-Abend mit Dany Tollemer begeistert das Publikum

Zu einem ganz besonderen Abend lud der Förderverein des Paul-Pfinzing-Gymnasiums gemeinsam mit der Fachschaft Französisch ein: Die französische Sängerin Dany Tollemer verzauberte mit ihrer Stimme und ihrer Ausstrahlung das Publikum in der liebevoll dekorierten Pausenhalle des Gymnasiums. 

Im Stil eines französischen Bistros eingerichtet, mit kleinen Tischen und Dekoration in bleu, blanc, rouge, feinen Getränken und tollem Fingerfood entstand sofort eine einladende Atmosphäre. Mit viel Elan entführte Frau Tollemer das Publikum in die Welt des französischen Chansons. Bereits bei Charles Trenets „La Mer“ wiegten sich die Mädchen der Klasse 6b verträumt Arm in Arm im Takt der Musik – eine Szene, die auch am nächsten Tag im Unterricht nachhallte: „Das war sooo schön!“, schwärmte eine Schülerin. 

Der Abend lebte vom mitreißenden Kontakt mit dem Publikum. Manche Gäste ließen sich zu spontanen Tanzeinlagen hinreißen oder durften sogar selbst einige Töne ins Mikrofon singen. Einem anwesenden Vater wurde charmant Charles Aznavours Zeile „You are the one for me, for me, for me, formidable“ ins Ohr gesungen – was ihn, trotz fehlender Französischkenntnisse ganz verlegen machte. 

Frau Tollemer suchte immer wieder die Nähe zum Publikum, setzte sich mitten unter die auf der Treppe versammelten Schüler und Schülerinnen und genoss sichtlich das Bain de foule – das Bad in der Menge. Jeder war Teil des Abends, der nie auch nur einen Moment Langeweile aufkommen ließ. 

Die zweite Hälfte des Konzerts wurde von den Klassen 11b und 6b eröffnet – mit einer eigens interpretierten Version des Lieds „Si jamais j’oublie“ der bekannten Sängerin ZAZ. Die berührenden Zeilen„Si jamais j’oublie les nuits que j’ai passées, les guitares et les cris, rappelle-moi qui je suis“ standen dabei für die deutsch-französische Freundschaft und die Bedeutung, diese über Generationen hinweg zu bewahren. Auch Dany Tollemer betonte diesen Gedanken, als sie die Geschichte des Chansons „Göttingen“ von Barbara erzählte. Die Sängerin jüdischer Herkunft, die ursprünglich ein schwieriges Verhältnis zu Deutschland hatte, schrieb das Lied nach einem Aufenthalt in der Stadt Göttingen.Eine ihrer eindrucksvollsten Zeilen lautet: „Ich weiß, dass es in Göttingen Kinder gibt, und so wie in Paris weinen sie.“ – eine Hymne an die Versöhnung, die zum Soundtrack der deutsch-französischen Freundschaft wurde. 

Mit ihrem selbst komponierten Lied „Un vent d’amitié – Grenzenlos“ schlug Tollemer den Bogen in die Gegenwart. Denn grenzenlos sind unsere Gedanken, grenzenlos unser Fühlen und Sein– diese Zeile bringt auf den Punkt, was sie an diesem Abend spürbar machte: Verständnis und Freundschaft kennen keine Grenzen. Immer wieder gewährte sie auch persönliche Einblicke in ihr Leben zwischen zwei Kulturen – etwa beim Thema Begrüßungsrituale („der eine macht die bise, der andere gibt die Hand – oder entscheidet sich gleich für eine sehr vereinnahmende Umarmung“) oder bei der Frage, wie es eine Französin nach Mittelfranken verschlägt. 

Den krönenden Abschluss bildete das gemeinsame Singen des Klassikers „Aux Champs-Élysées“. Selbst die größten Gesangsmuffel konnte Dany Tollemer zum Mitsingen bewegen – und so mancher Gast äußerte anschließend den Wunsch, seine Französischkenntnisse doch wieder auffrischen zu wollen. 

Ein rundum gelungener Abend voller Musik, Charme und kultureller Begegnung – formidable!

Anja Prütting