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Energiespardorf am PPG

In den vergangenen zwei Wochen war das „Energiespardorf“ des Bund Naturschutz am PPG aufgebaut, ein interaktives Modell einer durchschnittlichen bayrischen Gemeinde mit Wohnhäusern, Kleingewerbe und Landwirtschaft, in dem es um Energieaspekte wie Stromerzeugung und Energiebedarf, aber auch auf deren Auswirkungen auf Umwelt, Klima und Landschaftsbild geht. Alle 9. Klassen und ein P-Seminar der Q11 begannen ihren gut zweistündigen Workshop unter Leitung der Biologin Anita Bitterlich vom Bund Naturschutz mit dem Strampeln auf einem umgebauten Fahrrad, um mit dem dabei erzeugten Strom Lampen, Radio oder einen Wasserkocher zu betreiben und ein erstes Gefühl für Energiemengen zu bekommen. Eine Tasse Wasser zum Kochen zu bringen hat niemand geschafft…

Auf einem modular aufgebauten Brett (5 x 1,5 m) konnten die Schülerinnen und Schüler dann in einem Dorf mit Modell-Häusern (versorgt mit 12 V Niederspannung) verschiedene Verbraucher wie Computer, Licht oder Kühlschrank anschließen und dabei live am Bildschirm sehen, wie sich der Strombedarf des Dorfes und die dabei freigesetzte CO2-Menge veränderten und was die größten Stromfresser im Haushalt sind.

Anschließend ging es um die Frage, wie jede*r Einzelne den Stromverbrauch und den CO2-Ausstoß verkleinern könnte. Dabei kamen von den Jugendlichen ganz unterschiedliche Anregungen, vorneweg eine Reduzierung des Fleischverbrauchs, eine Umstellung der Landwirtschaft und des Konsums. Die Auswechslung alter Kühlschränke gegen neue zeigte ebenfalls eine Wirkung.

Die nächste Überlegung sollten die Schüler*innen zur Stromerzeugung anstellen. Erste Maßnahme zur Verringerung des CO2-Ausstoßes war die Installation von Solarmodulen auf den Dächern, die deutliche Effekte zeigte. Im nächsten Schritt ging es um das Errichten von Solarparks und Windrädern auf der Fläche. Hierzu mussten die Jugendlichen in verschiedene Rollen wie Bürgermeister, Energieerzeuger, Naturschützer oder Landwirt schlüpfen und über die Nutzung der nicht bebauten Flächen diskutieren: Wie viele Windräder wollen wir? Wieviele Solaranlagen? Gleiches galt für die Frage nach Biogasanlagen und den damit verbundenen Anbau von Mais.

Weitere Parameter, die neben Strombedarf/-erzeugung und CO2-Emissionen in der Simulation angezeigt wurden und sich je nach Maßnahme veränderten, waren der Naturzustand (Stichwort Biodiversitätskrise) und die Nahrungsmittelversorgung. Mehr Mais für Biogas reduzierte beispielsweise den Naturzustand und die Nahrungsmittelversorgung, während die Wiedervernässung von Mooren den Naturzustand (und die CO2-Bilanz) verbesserten.

In dem sehr offen gestalteten Workshop ging Frau Bitterlich dabei flexibel auf das Vorwissen und die Vorschläge und Anregungen der Jugendlichen ein, die vom Thema Lebensmittelverschwendung über das Problem der Dunkelflaute und Stromspeicherung bis hin zu Elektroautos reichten, so dass jeder Workshop ein bisschen anders verlief. In jedem Fall konnten die Schüler*innen aber einen sehr anschaulichen Eindruck davon gewinnen, wie Energiebereitstellung und Stromverbrauch, Landwirtschaft und Landschaftsbild, eigenes Verhalten und CO2-Emissionen untrennbar miteinander vernetzt sind und es die eierlegende Wollmilchsau, die alle Probleme zur Zufriedenheit aller nicht gibt.

Ein großes Dankeschön geht an den Förderverein, der die Finanzierung der Workshops ermöglicht hat!