624 Schulen in Bayern erhalten für ihren Einsatz im vergangenen Schuljahr die Auszeichnung „Umweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule“ – und auch das PPG hat sich erneut erfolgreich um diese Auszeichnung beworben. Sie wird durch eine Jury aus Vertretern des Landesbund für Vogelschutz LBV und der Staatsministerien für Umwelt sowie Unterricht und Kultus an Schulen verliehen, die im Lauf eines Schuljahres zwei Umweltschutz-Projekte zu vorgegebenen Rahmenthemen erfolgreich umgesetzt haben.
Das erste PPG-Schulprojekt zum Rahmenthema „Biodiversität“ wurde vom P-Seminar Biologie „Hortus insectorum – ein Garten für Insekten“ durchgeführt. Ziel des Seminars war es, zu zeigen wie man auch im eigenen Garten und auf kleiner Fläche Lebensraum für Tiere schaffen kann – gewissermaßen ein Gegenentwurf zu den immer häufiger werdenden sterilen „Gärten“ aus Schotter und Beton. Dazu gestalteten die Schüler*innen eine etwa 80 Quadratmeter große, etwas abseits gelegene Fläche des Pausenhofs in einen Lebensraum für Insekten (und andere Bewohner) um. Zuerst wurde die vorhandene Grasnarbe und obere Erdschicht maschinell abgetragen und durch ein mageres Kiessubstrat ersetzt, in welches einheimische Blühmischungen eingesät sowie heimische Wildstauden wie Salbei, Natternkopf oder Färberkamille eingepflanzt wurden. (Aber leider forderte die extreme Trockenheit im Sommer ihren Tribut…) Neben dem Futter für die Insekten wurde außerdem auch für Wohnraum gesorgt – die Schüler*innen haben dazu ein großes „Insektenhotel“ komplett selbst entworfen und gebaut. Es wurde bereits wenige Tage nach der Aufstellung von den ersten Wildbienen bezogen und ist mittlerweile gut besucht. Für bodenbewohnende Wildbienen wurde ein Sandbeet angelegt, in das die Tiere ihre Gänge graben. Auch hier konnten schon die ersten Bewohner gesichtet werden. Weitere Elemente des Hortus insectorum, die Tieren Lebensraum und Unterschlupf gewähren sollen, sind Lesesteinmauern und Totholzhaufen.
Im zweiten Schulprojekt ging es um das Thema „Ressourcen schonen“ durch Re- und Upcycling. Dazu fanden mehrere, über das Schuljahr verteilte Teilprojekte statt, bei dem die Schüler*innen beispielhaft erleben konnten, dass man Kaputtes reparieren kann wie in der Fahrradwerkstatt oder dem Repair-Café in der naturwissenschaftlichen Woche. Im Kunstunterricht wurden ausgemusterte Tische der Schule in ihre Bestandteile zerlegt und diese einer sinnvollen Verwendung zugeführt, und bei den Projekttagen der 11. Jahrgangsstufe organisierten Schüler*innen einen Second-Hand-Laden für Kleidung, lernten, wie man aus alten Stoffen neue Taschen nähen kann und retteten (bei Supermärkten aussortierte) Lebensmittel, indem sie daraus Marmeladen, Aufstriche und andere haltbare Produkte herstellten.
Im Rahmen eines interaktiven Livestreams zur Preisverleihung am 07.12.2022 beglückwünschten Umweltminister Thorsten Glauber und Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo die prämierten Schulen, denen im Vorfeld eine Fahne und eine Urkunde zugestellt worden war. „Die ausgezeichneten Schulen tragen durch ihr Engagement dazu bei, dass das Schulleben Schritt für Schritt nachhaltiger wird. Sie setzen sich für Klima- und Biodiversitätsschutz ein und fördern globale sowie generationenübergreifende Gerechtigkeit“ lobte der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer.