Wie kommen Straßen zu ihren Namen? Welche Prozesse werden dabei durchlaufen? Wer ist für die Namensgebung zuständig?
Diesen Fragen ging das P-Seminar ,,Erinnern hier und da“ nach und gestaltete unter der Leitung von Anja Sparberg (Theaterpädagogik PLUS / Staatstheater Nürnberg) eine szenische Lesung, die im neu entstehenden Nürnberger Stadtteil Lichtenreuth aufgeführt wurde. Die Schülerinnen und Schüler recherchierten zu den Opfern des NSU, drei Plätze tragen die Namen der Opfer, die in Nürnberg ermordet wurden. Auch das Denkmal in der Kartäusergasse wurde erwähnt.
In Lichtenreuth werden die Straßen nach Stadtratsbeschluss nach den Nürnberger Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer benannt. Michael Ziegler (Nürnberger Stadtrat SPD) kam extra in den Unterricht um über den mehrjährigen demokratischen Entscheidungsprozess zu berichten. Friedrich von Praun, der 1888 in Hersbruck geboren wurde, war Kirchenbeamter der evangelischen Landeskirche und bezeichnete u. a. die Nazipropaganda als Lüge. Er wurde denunziert und starb im Nürnberger Gefängnis. Ebenso wie Emma Ullman im Polizeipräsidium starb. Die Lesung der Jugendlichen war für die Zuschauer sehr berührend.
Photographin: Jutta Missbach