„Jetzt habe ich aber noch viele Fragen – lasst uns rüber ins Dokuzentrum gehen“, so endete eine bewegende und nachdenklich stimmende szenische Lesung zum Thema Straßennamen von Schülerinnen und Schülern des Paul-Pfinzing-Gymnasiums im Segment# 1.
In Nürnberg entsteht in der Kongresshalle gerade ein einzigartiger Ort, an dem sowohl das Gedenken rund um die Zeit des Nationalsozialismus im Dokumentationszentrum als auch die künstlerische Auseinandersetzung mit Gegenwartskunst und aktuellem Themen im Segment#1 möglich ist.
Hierher hat Jutta Missbach, die in den Hallen die Ausstellung VIS-À-VIS für die Nürnberger fotoszene kuratierte, die Jugendlichen eingeladen.
Aktueller hätte die Lesung nicht sein können. Gerade entsteht in Nürnberg der neue Stadteil Lichtenreuth – ganz in der Nähe der Kongresshalle. Die Straßen werden nach Widerstandskämpferinnen und -kämpfern benannt. Unter den Zuhörenden waren einige Vertreter der zivilgesellschaftlichen Organisationen, die all das mit viel Überzeugungsarbeit im Stadtrat durchgesetzt haben und den Texten mit großen Interesse und Anteilnahme lauschten. So konkret demokratische Entscheidungsprozesse zu erleben und womöglich in der Zukunft auch selber zu gestalten, bildete den Rahmen dieses außergewöhnlichen Schulprojektes.
Die Lesung thematisierte nicht nur die oft vergessenen Geschichten hinter den Straßennamen, sondern auch die Bedeutung dieser Namen für die Identität des Stadtteils. „Wir wollten zeigen, dass jede Straße eine Geschichte hat und dass wir aus der Vergangenheit lernen müssen“, erklärte eine Schülerin nach der Aufführung.
Und nicht nur die Vergangenheit war wichtig. Bei ihren Recherchen entdeckten die Jugendlichen, dass die Stadt bereits Plätze und Wege nach Opfern des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), einer rechtsextremen Terrorgruppe, die zwischen 2000 und 2007 in Deutschland zehn Menschen ermordete, benannt hatte. Drei der Opfer lebten in Nürnberg – Enver Şimşek, İsmail Yaşar und Abdurrahim Özüdoğru. Die Jugendlichen trugen Texte vor, die sowohl historische Fakten als auch persönliche Geschichten beinhalteten. „Es ist wichtig, dass wir uns mit diesen Themen beschäftigen und ihnen einen Raum geben“, betonte ein Schüler. „Die Opfer dürfen nicht vergessen werden.“
Viele ihrer Wort bekamen in dem historischen Gebäude noch mal mehr Gewicht. Die Ernsthaftigkeit mit der die Schüler und Schülerinnen die Geschichten der Opfer vortrugen, berührte die Zuschauenden sehr, auch weil das positive Engagement junger Menschen für Toleranz und Gedenken so deutlich spürbar war.
Anja Sparberg, vom Staatstheater Nürnberg und Barbara Raub, Lehrerin am Gymnasium Hersbruck, die das Projekt zusammen mit den Jugendlichen realisiert haben, waren sich einig; Durch die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und den damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen lernten die Schülerinnen und Schüler nicht nur viel über die Gefahren von Extremismus und Intoleranz, sondern auch wie man diesem etwas entgegen setzen kann.
Photo: Jutta Missbach
In Nürnberg entsteht in der Kongresshalle gerade ein einzigartiger Ort, an dem sowohl das Gedenken rund um die Zeit des Nationalsozialismus im Dokumentationszentrum als auch die künstlerische Auseinandersetzung mit Gegenwartskunst und aktuellem Themen im Segment#1 möglich ist.
Hierher hat Jutta Missbach, die in den Hallen die Ausstellung VIS-À-VIS für die Nürnberger fotoszene kuratierte, die Jugendlichen eingeladen.
Aktueller hätte die Lesung nicht sein können. Gerade entsteht in Nürnberg der neue Stadteil Lichtenreuth – ganz in der Nähe der Kongresshalle. Die Straßen werden nach Widerstandskämpferinnen und -kämpfern benannt. Unter den Zuhörenden waren einige Vertreter der zivilgesellschaftlichen Organisationen, die all das mit viel Überzeugungsarbeit im Stadtrat durchgesetzt haben und den Texten mit großen Interesse und Anteilnahme lauschten. So konkret demokratische Entscheidungsprozesse zu erleben und womöglich in der Zukunft auch selber zu gestalten, bildete den Rahmen dieses außergewöhnlichen Schulprojektes.
Die Lesung thematisierte nicht nur die oft vergessenen Geschichten hinter den Straßennamen, sondern auch die Bedeutung dieser Namen für die Identität des Stadtteils. „Wir wollten zeigen, dass jede Straße eine Geschichte hat und dass wir aus der Vergangenheit lernen müssen“, erklärte eine Schülerin nach der Aufführung.
Und nicht nur die Vergangenheit war wichtig. Bei ihren Recherchen entdeckten die Jugendlichen, dass die Stadt bereits Plätze und Wege nach Opfern des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), einer rechtsextremen Terrorgruppe, die zwischen 2000 und 2007 in Deutschland zehn Menschen ermordete, benannt hatte. Drei der Opfer lebten in Nürnberg – Enver Şimşek, İsmail Yaşar und Abdurrahim Özüdoğru. Die Jugendlichen trugen Texte vor, die sowohl historische Fakten als auch persönliche Geschichten beinhalteten. „Es ist wichtig, dass wir uns mit diesen Themen beschäftigen und ihnen einen Raum geben“, betonte ein Schüler. „Die Opfer dürfen nicht vergessen werden.“
Viele ihrer Wort bekamen in dem historischen Gebäude noch mal mehr Gewicht. Die Ernsthaftigkeit mit der die Schüler und Schülerinnen die Geschichten der Opfer vortrugen, berührte die Zuschauenden sehr, auch weil das positive Engagement junger Menschen für Toleranz und Gedenken so deutlich spürbar war.
Anja Sparberg, vom Staatstheater Nürnberg und Barbara Raub, Lehrerin am Gymnasium Hersbruck, die das Projekt zusammen mit den Jugendlichen realisiert haben, waren sich einig; Durch die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und den damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen lernten die Schülerinnen und Schüler nicht nur viel über die Gefahren von Extremismus und Intoleranz, sondern auch wie man diesem etwas entgegen setzen kann.
Photo: Jutta Missbach