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Von Strafzinsen und Anleihenkäufen – Geldpolitik im „Krisenmodus“

Beinahe schon traditionell fand auch in diesem Jahr kurz vor Weihnachten ein Vortrag zu aktuellen Fragen der Geldpolitik für die Wirtschaft und Recht Kurse der Q12 Oberstufe statt. Erneut konnte dafür wieder der Direktor der Nürnberger Bundesbankfiliale Herr Markus Schiller gewonnen werden.
Zu Beginn seines Vortrages berichtete Herr Schiller von den Aufgaben der Deutschen Bundesbank, die u.a. in Deutschland das alleinige Recht zur Banknotenausgabe hat. Darüber hinaus ist die Bundesbank für die Überwachung der Kreditinstitute zuständig (Bankenaufsicht) und sorgt für einen reibungslosen Zahlungsverkehr im In- und Ausland (unbarer Zahlungsverkehr). Auch das ein oder andere Geldgeschenk der Großeltern an ihre Enkelkinder landet bei den Geschäftsstellen der Bundesbank – nämlich dann, wenn dieses noch in DM-Scheinen erfolgt, was auch im Jahre 2019 noch vorkommen soll. Nach wie vor tauscht die Bundesbank die alte Währung in Euro um.
Für die Schülerinnen und Schüler besonders interessant war der zweite Teil seiner Ausführungen, da Herr Schiller noch einmal die bereits im Unterricht besprochenen Grundpfeiler der europäischen Geldpolitik wiederholte. Eine Inflation „unter, aber nahe 2% auf mittelfristige Sicht“ gilt als das Hauptziel der EZB. Schnell wurde den Zuhörerinnen und Zuhörern aber bewusst, dass derzeit die alte „klassische“ Geldpolitik von einer Geldpolitik „im Krisenmodus“ bestimmt wird. Herr Schiller verstand es auf anschauliche Art solch sperrige Themen wie Anleihenkäufe oder Strafzinsen verständlich und nachvollziehbar darzustellen. Einige aktive Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit, ihre Nachfragen zu stellen und bekamen umfangreiche Antworten: Wie lange wird die Niedrigzinsphase noch andauern? Warum bringt eine Geschäftsbank ihr überschüssiges Geld dennoch zur EZB, obwohl die doch mittlerweile -0,5% Strafzinsen dafür verlangt? Nur auf die (wohl nicht so ganz ernst gemeinte) Frage nach möglichst lukrativen Anlagemöglichkeiten in einer für Sparer eher ernüchternden Zeit wollte und konnte Herr Schiller nicht so recht Antwort geben. Geldpolitik „im Krisenmodus“ eben – einerseits spannend, jedoch meist auch schwer prognostizierbar!

(StR F. Heinz)